Kulturfahrt “In heimischen Fluren”

In Ausflug
19. Dezember 2024

Die jährliche Kulturfahrt des Vereins zur Förderung musikalischen Brauchtums in Südostbayern Aufgspuit & gsunga e.V. unter Vorsitz von Hansl Auer führte die Mitglieder und Gäste dieses Mal nach Bad Reichenhall und auf den Johannishögl.

Vom Treffpunkt Vereinshaus Piding fuhr man mit 2 Kleinbussen nach Bad Reichenhall, um das ReichenHallMusem zu besuchen. Die Geschichte dieses sehenswerten Museums wird auf der Internetseite (https://www.reichenhallmuseum.de) folgendermaßen beschrieben:

Die Ursprünge des heutigen Museumsgebäudes gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Einst befanden sich auf dem heutigen Areal mehrere kleine Häuser, die gemeinsam Häuserzeilen bildeten und Gassen begrenzten. Im Jahre 1479 plante der Stadtrat von Reichenhall die Errichtung eines Getreidekastens, der bald darauf von dem Reichenhaller Bürger Christian Inzinger, einem renommierten Architekten ausgeführt wurde. Durch eine Erweiterung gegen Osten verfügte der Salinenkasten um die Mitte des 16. Jahrhunderts im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss über je fünf Getreideböden. Alljährlich wurden die Holzknechte der Saline zu einer Hälfte aus dem hier gelagerten Getreide und zur anderen Hälfte mit Geld ausbezahlt. Im Jahre 1768 mit einem neuen Dachstuhl versehen, wurde der Salinenkasten im Zuge des Stadtbrands 1834 ein Raub der Flammen. Nach seiner Restaurierung diente er bis in die 1960er Jahre als städtischer Bauhof, ehe er 1966 für Museumszwecke adaptiert wurde.

Ein kleines Museum gab es in Reichenhall bereits im 18. Jahrhundert. Nach dessen Zerstörung beim letzten großen Stadtbrand wurde im Zuge des aufblühenden Kurorts Bad Reichenhall 1854 im Rathaus der Stadt erneut ein Museum eröffnet, das seine Pforten aber schon bald wieder schloss. Im Jahre 1900 entstand im Rückgebäude der „Villa Saxonia“ abermals ein Museum, in dem die kurz zuvor gemachten archäologischen Funde gezeigt wurden und das zu einem Besuchermagneten wurde. Mit dem Umzug des Museums ins „Feuerhaus“ am Ägidiplatz setzte ein schleichender Niedergang ein. 1938 erwarb die Stadt die Sammlung und richtete im Rathaus ein Heimatmuseum ein, das bis 1962 bestand. Vier Jahre später gelang eine Neueröffnung in den Räumen des historischen Getreidekastens. Schließlich entschied man sich für eine Gebäudesanierung, die eine völlige Neukonzeption und Gestaltung der Dauerausstellung nach sich zog. 2019 konnte das ReichenhallMuseum seiner Bestimmung übergeben werden.

Aufgeteilt auf zwei sehr verständlich gestalteten Führungen, erfuhren die Vereinsmitglieder u.a. Wissenswertes aus der Vergangenheit, wie z.B. über Kelten, Bajuwaren und Römer, jeweils belegt durch die Ausstellung zahlreicher Funde. Die Stadtgeschichte Bad Reichenhalls war genauso ein Thema wie der Gewinn von Salz, die dafür wichtige Holzbringung oder das Leben in einem Kaser aus dem südlichen Landkreis.

In wenigen Sätzen ist es gar nicht möglich die einzigartige Sammlung des ReichenhallMuseum zu beschreiben. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Lobenswert erwähnen möchte ich auch die humanen Eintrittspreise im Vergleich zu Besuchen anderer Sehenswürdigkeiten in Bad Reichenhall.

Nach diesem eineinhalbstündigen Museumsbesuch  fuhr man zum Gasthof Johannishögl. Nach einer kurzen „Ratschpause“ bei Kaffee und Kuchen begab man sich in die dortige Johanniskirche. Hier folgte ein  weiterer Höhepunkt der diesjährigen Kulturfahrt. Der Johannishögl und der Platz um die Kirche ist schon seit vielen Jahrhunderten eine besondere Kultstätte. Die erste Erwähnung stammt auf dem Jahre 1312. Ulli Traxl, Mesnerin in der Pfarrei Piding, zu der auch die Kirche am Johannishögl gehört, übernahm dankenswerterweise die Kirchenführung.

Die Vereinsmitglieder waren beeindruckt von den Erklärungen und den Ausführungen der Mesnerin. Sie erklärte den Besuchern die Motive der besonderen Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die Seitenaltäre ging auf das Leben der zusehenden Heiligenfiguren ein und erzählte Wissenswertes über andere zusehende sakrale Kostbarkeiten

Zwischen den Erklärungen wurden geistliche Lieder, Marienlieder und ein Johanneslied gesungen, instrumental begleitet von Mitgliedern der Vorstandschaft. Nach der Kirchenführung waren sich die Vereinsmitglieder einig, dass die Kirche St. Johannes alles in allem ein beindruckendes Gesamtkunstwerk ist.

Danach traf man sich noch einmal im Gasthaus Johannishögl in Erinnerungen an die „zwei K“:
„Kirche und Küche“ wie ein Pallotinerpater von Mülln in seinen Predigten oft erzählt.
Dieses Mal waren es „MKKMG“: Museum, Kirche, Küche, Musi und Gsang!

Hansl Auer, 21.10.24

 

Internetseite Reichenhallmuseum
https://www.reichenhallmuseum.de

Näheres über die Kirche am Johannishögl
https://www.pv-aap.de/index.php/kirchen-und-kapellen/piding/464-johannishoegl